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ASA-Foto-Stories 2017

Beiträge zum Jahresthema Klima.Wandel.Gerechtigkeit

Fotografie

Prämierte Fotos

Es sind zwei Bilder zu sehen. Auf dem ersten steht ein weißgekleideter Mann in der Sahara vor einer Felswand, den Rücken dem Betrachter zugewandt. Neben ihm steht ein kleiner Junge, der in die andere Richtung schaut. Das zweite Bild zeigt Sanddünen in der Sahara. Von links fällt die Sonne ein. Zwei Hunde rennen im Hintergrund die Dünen hoch und hinterlassen ihre Spuren im feingeriffelten Sand.

Silence. Sahara, Marokko, September 2016. Fotos und Text: Madeleine Londene.

„I remember vividly that without further thinking I booked the fortyfive Euro ticket to Morocco last September and found myself sitting in a brand new aircraft on my way to foreign territories and numerous thrilling adventures. The past four years I have had the priviledge to see a lot of our beautiful planet – most parts of south east asia, europe at it’s best and bits and pieces of northern america. Studying sociology and politics at my hometown in Augsburg Germany got me thinking: it is so easy for us to see the world without spending as much as a penny, to fly to the most remoted places on earth, and still we barely have a distant idea of how much damage we cause by living and traveling unconsciously. Yes, I do believe traveling is the key to unlocking ones appreciation concerning other cultures, although this has to be implemented exceedingly carefully and tactfully – without the wisp of any judgement or prejudice. Whilst my time in africa it felt good to escape the buzzling cities for a few days and relocate to a place that is filled with nothing but silence and solitude: the sahara. Lying on the dunes, feeling the hot air swirling around my body made me ponder about what it would be like if every part of our world would come to be like this scenery one day. Dry, torrid and tranquil – nothing but a few stray dogs racing up and down the sandy hills. Despite the desert being one of the most pure and breathtaking settings I have ever been to, it troubles me knowing that climate change will have an impact on all of us sooner or later. There is only one chance to take action to prevent further expansion and to preserve the beautiful environmental diversity our planet has to offer. And that time is now.“

Das Bild zeigt die Fassade eines Hauses. Auf dem Absatz des ersten Stocks steht ein Fahrrad. Darunter steht ein Graffiti an der Hauswand, das zu ‚usa la bici’ (‚Nutz das Fahrrad!’) aufruft und ein Pfeil, der auf das Fahrrad zeigt.

¡Libérate – Usa la bici! Mach dich frei – Nimm das Fahrrad! Valparaíso, Chile, Januar 2017. Foto und Text: Clara Helene Ramin.

„Es ist 18 Uhr. Feierabendverkehr. Die Straßen sind voll, laut. In den Bussen stapeln sich die Menschen, Autos verstopfen die Straßen. Alle sind auf dem Weg nach Hause, wollen so schnell wie möglich ankommen. Doch der Verkehr spielt verrückt, es geht nicht vor und nicht zurück. Die Menschen sind gestresst und müde, eingesperrt im überlasteten Straßennetz. Wusstest du, dass weltweit über 1,6 Milliarden Autos gefahren werden? Dass der Verkehrssektor für rund ein Fünftel der globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich ist? Dass die Luftverschmutzung in Großstädten außerdem unter anderem zu Herz- Kreislaufbeschwerden, Atemwegsproblemen, Nervenkrankheiten und Stress führt? Und, dass die Bevölkerungsgruppen, die kein Auto besitzen, am meisten darunter leiden? Botschaften wie diese Hauswand in Valparaíso zeigen einen Weg, sich aus dem Abgasalbtraum zu befreien: Das Fahrrad. Auch wenn das Fahrrad längst nicht das überwiegende Transportmittel in lateinamerikanischen Großstädten ist, findet derzeit vielerorts ein Wandel statt. Das Fahrrad symbolisiert hier, meinem Empfinden nach, nicht nur ein ökonomisches und sportliches Transportmittel; es ist zu einem politischen Instrument geworden, mit dem soziale und räumliche Gerechtigkeit gefordert wird. Während das Fahrradfahren erheblich dazu beiträgt, die allgemeinen Ziele für eine Nachhaltige Entwicklung zu erreichen, steht es gleichzeitig auch für Aktivismus, Autonomie und Agilität. Es repräsentiert einen neuen Lebensstil und transformiert ganze Städte, indem es die Straßen humanisiert und Enthusiasmus fördert, um friedliche und gerechte Räume zu gestalten. Immer mehr Menschen in Lateinamerika – darunter viele Frauen – holen das Fahrrad runter auf die Straßen, schließen sich ‘ciclopaseos‘ und Fahrradbewegungen an und beweisen, dass Wandel, Gerechtigkeit und Klimaschutz mit Deinem Fortbewegungsmittel anfangen kann.“

Der Bildausschnitt zeigt die Rückseite eines gelben Autos. Die Stoßstange ist stark abgenutzt und darauf steht in Sternen gerahmt geschrieben ‚A Chaqun ses Problèmes’ (‚Jedem seine Probleme’). Im Hintergund laufen Menschen.

A chacun ses problèmes - Jedem seine Probleme. Yaoundé, Kamerun, August 2015. Foto und Text: Katharina Hennighausen.

„Aus den Augen aus dem Sinn trifft hier auf eine ganz besondere Art und Weise zu: Der Wandel des Klimas ist uns allen bewusst und wir entwerfen Richtlinien und Bestimmungen, die dem Ziel dienen sollen, den Klimawandel aufzuhalten. Doch bleibt unser Denken dabei mal wieder durch unsere Grenzen beschränkt. Unsere Autos müssen bestimmte Umweltauflagen erfüllen: überschreiten die Abgaswerte die gesetzlich festgelegten Kennwerte dürfen sie nicht mehr gefahren werden? Na dann verschiffen wir sie doch einfach in andere Länder – dann sind sie nicht mehr unser Problem. A chacun ses problèmes. Jedem seine Probleme. Ist doch super praktisch: Wir können uns damit rühmen und vordergründig den Klimawandel aufhalten wollen, obwohl wir eigentlich das Problem nur verlagern. Aber das ist dann eben nicht mehr unser Problem. Schade, dass wir das System einer gerechten, global vernetzten und agierenden Welt immer noch nicht verstanden haben.“

Weitere Einsendungen

Es sind drei verschwommene Fotos abgebildet. Auf dem ersten sieht man ganz verschwommen zwei Männer mit Hut im Vordergrund, einer dreht sich zur Seite und einer breitet die Arme aus, als würde er für das Bild posen. Im Hintergrund sind Palmen und ein Berg. Auf dem zweiten Bild ist eine verschwommene Landschaft zu sehen. Im Vordergrund grün, im Hintergund von der Abendsonne angeleuchtete Berge, darüber blauer Himmel. Auf dem dritten Bild tanzt ein Paar Cueca (chilenischer Tanz), im Hintergrund sind Zuschauer vor einer gelben Wand, im Vordergrund hängen rote Luftballons von links oben ins Bild. Die Aufnahme ist wie die anderen verschwommen.

„unfassbar.“ Chile, Rio Hurtado, November 2016. Fotos und Text: Anna Struth.

„Ich bin gekommen um zu unterstützen, zu helfen, zu lernen, zu geben, und gegangen in Verwirrung. Nichts klar, nichts ist offensichtlich, nicht ganz greifbar, die Welt(en?) wirr in einander verflochten und nicht festzuhalten, nicht erklärbar, was hier ist und was hier sein wird, wie ich es sehe und wie ich darüber erzählen kann. Und doch ist es da, das Gefühl, dass Ihr es seid auf deren kosten ich lerne, fliege, esse, konsumiere, lache, reise, lebe – ohne genau zu wissen wie ich es ändern kann und doch zu wissen, dass ich es ändern muss. Ihr werdet direkt betroffen sein, eigentlich seid ihr es schon. All die Eindrücke, Erinnerungen, Erkenntnisse, Fragen und die Energie für Veränderung, die in mir wächst, wie kann ich das weitergeben, wenn ich es selber kaum fassen kann? Wie werde ich benutzten, was Ihr mir geschenkt habt, um das Klima zu wandeln, um gegen den Klimawandel zu handeln?“.

Sonnenuntergang über dem Meer, welcher das ganze Bild in blau-orange Töne hüllt. Von oben hängen die dunklen Silhouetten von Ästen und Blättern herab und am Horizont sind ganz klein die Silhouette und die Lichter einer Ölplattform zu sehen.

„Öl.Profit.Ausbeutung.“ Kribi, Kamerun, Dezember 2016. Foto und Text: Angelika Sauerer.

Vom Strand aus in Kribi, einer in der deutschen Kolonial- zeit gegründeten Stadt in Kamerun bzw. in der nahegelegenen ursprünglichen Stadt Batanga, sind stets zwei bis drei Ölplattformen präsent sichtbar. Eine davon zeigt dieses Bild. Durchgehend aktiv sieht man sie auch nach Sonnenuntergang noch ‚leuchten‘. Die Plattformen stellen für die direkte Umgebung ein großes Umweltrisiko dar, ebenso wie die kilometerlange Pipeline vom Tschad durch Kamerun an den Hafen Kribis. Ursprüngliche Versprechungen, dass es zu keinen Vertreibungen und anderen Nachteilen in Kamerun kommt, wurden letztendlich nicht gehalten. Flüsse wurden umgeleitet oder trockengelegt; Veränderungen des Ökosystems bis zum Aussterben ganzer Tier- und Pflanzenarten waren die Folge (Müller, S.; 2005, S.33). Darüber hinaus kann man sich folgende Fragen stellen: „Wer profitiert von dieser Erdölförderung? Werden die staatlichen Einnahmen aus dem Öl, wie geplant, bis zu 80% für soziale Ausgaben wie Bildung, Gesundheit oder den Ausbau der Infrastruktur in Kamerun genutzt? Wie viel verdienen die KamerunerInnen daran und wie viel ausländische Investoren und Unternehmen, wie beispielsweise die US-amerikanische Firma ExxonMobil? Wer genießt die Vorteile dieser Plattformen und wen schwächen die Nachteile?“ Müller, Stefanie: Fallbeispiel Öl-Macht-Armut aus Band 4: Kamerun: Die Kehrseite der Globalisierung Koloniales Erbe, Armut und Diktatur, SÜDWIND e.V., 2005.

Es sind zwei Fotos abgebildet. Auf dem ersten ist ein Langhaus mit Strohdach, davor eine trockene Wiese, dahinter Bäume und blauer Himmel mit Wolken. Auf dem zweiten sieht man im Vordergrund die Silhouette von zwei Personen, die im Schatten in einem Kanu auf dem Amazonas sitzen. Dahinter das andere Ufer mit grünen Bäumen im Sonnenlicht, darüber blauer Himmel mit Wolken.

„Casa Comunal.“ Nina Amarun, Ecuador, Juli 2016. Fotos und Text: Lisa Christel.

„Nina Amarun is a community located in the midst of the Amazon rainforest. In the deep west of Ecuador, reachable by a three day canoe ride down the river Curaray. No electricity, no signal. Nina Amarun is an intentional community. The current inhabitants lived in the city at the rainforests margin before. Moving back to the deep rainforest, living from hunting, fishing and self-subsistent agriculture seemed the better option than struggling in the city. With no savings but menpower alone, they founded the community on the territory of their ancestors. The community did develop rules and regulations on where and what to hunt in order not to harm the self-perpetuating system of the forest they live in. They decided to live after the concept of development in terms of the Buen Vivir. They made they right decision when escaping the so called developed and modern world. Which proved to have nothing appealing to offer to them. It seem, though, to be an escape on time. But modernity is catching up. The community is interwoven in the global hunger for energy and the ongoing quest for oil. The territory around Nina Amarun has not yet been mapped. No one knows when government envoys will be coming down the river, entering their land. From then on, they will be a part in the ever-escalating resource exploration and exploitation chain. “.

Sonderpreis

Prosa und Lyrik - prämierte Texte

Kurzfilme

„Clima – Cambio – Justicia (OmU)“ von Stalin Enrique Ocampo Ocón

Was wäre die Menschheit ohne Solidarität? Was ist der "Fortschritt" auf Kosten der Natur? Welche Bedeutung hat Gerechtigkeit wenn der Schwächste die Auswirkungen des Klimawandels auf sich nehmen muss? Diese Kurzdoku ist nur ein Sandkorn, nun warte ich auf deins.

¿Qué es la humanidad sin solidaridad? ¿Qué es el “progreso” a costa de la naturaleza? ¿Qué efecto tiene la justicia, cuando el más débil es el que asume en carne viva el cambio climático? Este documental es solo un grano de arena, espero el tuyo.

„Klimawandel im Callejón de Huaylas“ von Julia Carina Weiß