„Wäre unser Welt besser, wenn wir auf das neuste Smart-Phone oder auf im fernen China produzierte Tiefkühlerdbeeren verzichten würden? Ist es nachhaltiger ein Auto mit Elektromotor zu fahren, auch wenn der Strom, mit dem man den Akku lädt aus Atom- oder Kohle-Werken stammt? Warum ist Fracking so umstritten? In manchen Ländern dieser Welt stellen sich diese Frage gar nicht erst, weil die Stromversorgung so unzuverlässig ist, dass man auf Diesel-Generatoren angewiesen ist oder weil nach dem Motto „Nach uns die Sintflut“ umweltpolitisch keinen Wert auf Nachhaltigkeit gelegt wird. Vegetarismus und Veganismus sind in der westlichen Welt inzwischen in der Mitte der Gesellschaft angekommen, auch wenn man sich als Vegetarier immer noch vor überzeugten Fleischessern rechtfertigen muss. Heutzutage sollte allen klar sein, dass Fleischproduktion und die Haltung von Milchvieh große Mengen an Treibhausgasen erzeugen. Regional und saisonal oder direkt beim Erzeuger einzukaufen sind Möglichkeiten der Umweltbelastung entgegenzuwirken. Aber wer kann sich überhaupt ein klimafreundliches Leben leisten? Ein klimabewusstes Leben ist teuer und scheint ein Privileg der Besserverdiener zu sein. Bei einem deutschen Hartz 4 Regelsatz von etwas mehr als 400 Euro pro Monat bleibt nicht viel Geld übrig für Bio und Co. Und da es uns Deutschen im Vergleich finanziell noch recht gut geht, kann man sich ausmalen, wie es in schlechter gestellten Regionen aussieht. Wie wollen wir unsere Welt unseren Nachkommen hinterlassen und was bedeutet Nachhaltigkeit in einer Welt, in der die Ressourcen ungleichmäßig verteilt sind?“
- Nancy Mac Granaky-Quaye