Für welches Projekt haben Sie sich beworben?
Das war ein Projekt von der GTZ in Frankfurt, ein landwirtschaftliches Projekt in einem Seengebiet in Malawi, interdisziplinär angelegt. Ich als Mediziner untersuchte dort an zwei Orten – einem seenahen und einem seefernen – den Gesundheitszustand von Kindern, insbesondere im Hinblick auf Fehlernährung. Wir haben die Kinder gemessen, gewogen und untersucht. Vor Ort ergab es sich dann aber auch, dass mich Leute mit Verletzungen aufsuchten und ich mich um Wundversorgung und Ähnliches kümmerte. Ich war noch kein fertig ausgebildeter Arzt zu diesem Zeitpunkt, aber natürlich kannte ich mich mit dem Grundlegenden bereits aus.
Anschließend sind wir mit einer kleinen Gruppe von ASA-Teilnehmern noch sechs Wochen herumgefahren, haben Entwicklungsprojekte besucht, Tabakanpflanzungen und Krankenhäuser besichtigt, und ich habe an Impfkampagnen teilgenommen. Wir haben über unsere Reise auch ein Buch veröffentlicht.
Wir fuhren dann zu fünft noch weiter nach Südafrika, um einen Eindruck von dem Land zu bekommen. Die Reise war außerordentlich eindrucksvoll und hat mich bis heute persönlich sehr stark geprägt.
Anschließend wollte ich eigentlich noch drei Monate in Malawi bleiben und als Medizinalassistent in einer Klinik in Blantyre arbeiten – ich hatte schon Kontakt zu den Ärzten dort, alles war bereits geplant. Leider ist mein Doktorvater in Deutschland dann sehr schwer krank geworden, und so habe ich diesen Plan verworfen und bin vorzeitig zurückgekehrt.
Drei Jahre später, 1972, war ich aber noch einmal in Südafrika. Zusammen mit ein paar anderen Leuten wollten wir ausloten, inwieweit es sinnvoll wäre, dort – das war ja noch zu Zeiten der Apartheid – ein ASA-Projekt zu starten. Eine sehr spannende Reise, die mich ebenfalls stark geprägt hat.