Einsatz gegen Mikroplastik in Indonesien

Wohin mit all dem Müll? Diese Frage stellen sich auch Städte in Indonesien. In meinem Projekt in Padang, West Sumatra, Indonesien habe ich mich mit genau dieser Frage beschäftigt. Derzeit gibt es dort nämlich kein funktionierendes Abfallmanagementsystem. Das hat dramatische Folgen für die Umwelt aber auch für die Menschen, die dort leben. Der Müll wird oft verbrannt, es entstehen giftige Gase. Außerdem landet ein Großteil des Mülls in Flüssen und letztendlich im Ozean. Dort gefährdet er marine Ökosysteme, vor allem Mikroplastik stellt ein großes Problem dar. In unserem ASA-Projekt haben wir uns auf die Untersuchung der Situation am örtlichen Stadtstrand fokussiert, dort ist das Müllproblem besonders sichtbar.

Viel Müll wird durch Strömungen oder auch von Flüssen an den Strand gespült. Zusammen mit der lokalen Umweltorganisation Dinas Lingkungan Hidup Kota Padang und zahlreichen anderen Stakeholdern haben wir gemeinsam nach Lösungen gesucht, wie die Situation vor Ort verbessert werden könnte. Im Zuge dessen haben wir eine Umfrage durchgeführt, um besser zu verstehen, wie die lokale Bevölkerung das Müllproblem wahrnimmt, was sie sich für die Zukunft wünschen und welche Lösungen sie als realistisch einschätzen. Anhand der gesammelten Daten konnten wir wichtige Erkenntnisse erlangen, die für die weitere Planung des Müllmanagements in Padang sehr wertvoll sind. Neben diesen Aktivitäten habe ich zusammen mit meiner Projektpartnerin ebenfalls Bildungsworkshops zum Thema Müll und Abfallmanagement entworfen. Wir haben Schulen besucht und so viele Menschen für das Thema sensibilisiert.

Das Beste: Das Projekt geht auch nach ASA weiter. Wir haben eine Community aufgebaut mit und für Menschen, die sich in Padang für ein besseres Müllmanagement und Umweltschutz einsetzen. Darauf sind wir unglaublich stolz, denn die Community lebt auch nach dem Projektende weiter dank vielzähliger engagierter Bürgerinnen und Bürger, die etwas verändern wollen. Somit konnten wir einen nachhaltigen Beitrag zur Verbesserung der Situation in Padang beitragen.

Diese gewonnenen Erkenntnisse in gezielte Maßnahmen umzusetzen war allerdings gar nicht so einfach. Während meiner Projektzeit habe ich sehr viel über die Zusammenarbeit in internationalen Teams lernen dürfen. Unter anderem auch, dass es ganz viele Wege gibt, um ein Problem zu lösen. Die Suche nach gemeinsamen Lösungen, mit der alle Stakeholder einverstanden sind, erfordert viel diplomatisches Geschick, ein gutes interkulturelles Verständnis, Empathie und gute Kommunikation. Ganz viele Skills, die ich in meinem Projekt anwenden und verbessern konnte. Umso schöner war die Erfahrung, dass wir es geschafft haben, viele Menschen, die für den Erfolg des Projekts wichtig waren, zusammen zu bringen. Denn nur durch die Zusammenarbeit von Politik, lokalen NGOs und der Bevölkerung können nachhaltige Lösungen gefunden und implementiert werden.

Besonders hervorzuheben sind die neuen Lernerfahrungen und neue Perspektiven, die durch die Teilnahme am ASA-Programm ermöglicht wurde. Für mich persönlich habe ich während des Projekts einen ersten Eindruck bekommen können, wie die Agenda 2030 im lokalen Kontext umgesetzt werden kann. Konkret haben wir uns innerhalb des Projekts mit den Nachhaltigkeitszielen 3 (Gesundheit & Wohlergehen), 6 (sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen), 11 (Nachhaltige Städte & Gemeinden), 14 (Leben unter Wasser), 15 (Leben an Land) und 16 (Frieden, Gerechtigkeit & starke Institutionen) beschäftigt.

Das war für mich eine sehr sinnstiftende Erfahrung, die ich mir perspektivisch auch für meine berufliche Zukunft vorstellen kann. Die Zeit im Projekt in Indonesien hat mich aber nicht nur beruflich geprägt. Der Austausch mit den Menschen vor Ort, das Leben in einem völlig anderen kulturellen Kontext und auch das Arbeiten in einem interkulturellen Team war sehr bereichernd und hat mich auch in meiner persönlichen Weiterentwicklung gestärkt.