Nach der Nordphase 2015 begann im September 2015 die dreimonatige Südphase in Mokhotlong. Lits’itso Matiea, Moisa Motleleng und Lukas arbeiteten in dieser zusammen in verschiedenen Bereichen der Landwirtschaft in Mokhotlong. Die Umsetzung des ursprünglichen Plans, Saatgut zu vermehren, wurde durch eine Dürre erschwert. Lukas hat seine Erfahrungen für ASA zusammengefasst: „Die Vermehrung von Saatgut gestaltete sich schwierig, da durch das Wetterphänomen El Niño die Regenfälle im Frühjahr ausblieben und eine Dürre die Region heimsuchte. Aus diesem Grund ist das meiste Saatgut auf den Äckern vertrocknet oder gar nicht erst gekeimt. Dadurch war es nicht möglich Saatgut zu vermehren. Durch die Hilfe von mehreren Landwirte und einem Mitarbeiter des District Council, Sebinane Motloli, kamen wir auf die Idee, Gewächshäuser aus recycelten Materialien zu bauen.
In Mokhotlong kann es durch seine hohe Lage zu Minustemperaturen und Schnee im Winter kommen. In dieser Zeit ist es unmöglich, Ackerbau zu betreiben. Dadurch ist die Vegetationsperiode sehr kurz und die Frühjahrsregenfälle sehr wichtig. Gewächshäuser können in Mokhotlong den Landwirten dabei helfen ihre Produktion von Gemüse zu verbessern, bereits im Winter Gemüse vorzuziehen, mehrmals zu ernten und Wasser zu sparen. Außerdem können Gewächshäuser die Menschen in Mokhotlong unterstützen, vom Gemüseimport aus Südafrika, unabhängiger zu werden.
Die Gewächshäuser errichteten wir aus recycelten Kohlnetzen und alten Stahlstangen. Dies ist sehr einfach und ein Gewächshaus für ein bis zwei Familien ist innerhalb eines Tages errichtet. Mit dem Ziel auf die Gewächshäuser aufmerksam zu machen, bauten wir die ersten Vorführgewächshäuser vor einem professionellen Gewächshaus, in dem viele Bewohner von Mokhotlong Gemüse kaufen. Im Laufe des Aufenthaltes bauten wir mehrere Gewächshäuser in Mokhotlong, da viele Bewohner auf die Vorteile der kleinen grünen Gewächshäuser aufmerksam geworden sind.
Nach meiner Abreise gründeten Moisa, Litsi’tso und andere junge Gemeindemitglieder einen Verein, der sich auf die Errichtung von Gewächshäusern konzentriert. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Ausbildung von jungen Menschen in der Landwirtschaft. Nach meiner Heimreise wurden weitere 16 Gewächshäuser gebaut. Darunter einige große Gewächshäuser, da einige Landwirte mit größeren Flächen die Methode für sich entdeckt hatten.
Im Fokus der Südphase standen zudem die Partnerschaft der beiden Gemeinden und Wege, diese zu verbessern und auszubauen. Der Freundeskreis Mokhotlong aus Deutschland, der Bürgermeister von Dossenheim, Hans Lorenz und andere Gemeindevertreter, besuchten Mokhotlong daher für einige Tage während der Südphase des ASA-Projekts. Für viele war es das erste Mal in Mokhotlong und durch den Besuch konnten viele neue Freundschaften zwischen den Menschen aus Dossenheim und Mokhotlong geschlossen und die Partnerschaft zwischen beiden Gemeinden vertieft werden.“