Wessen Erinnerung? Wessen Erinnern? – Erinnerungskulturen in Deutschland und in der Türkei mitgestalten
Programmkomponente: | ASA NGO global |
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Projekt-Nr.: | 1411 |
Seminargruppe: | Seminargruppe V |
Dauer Projektphase: | 6 Monate |
Berufsrichtung
Kommunikation und Medien; Kunst, Kultur und Gestaltung; Soziales, Lehre und ErziehungStudienrichtung
Gesellschafts- und Sozialwissenschaften; Kultur- und Medienwissenschaften; Kunst, Musik und Design; Lehramt, Pädagogik und ErziehungswissenschaftSpezifikation Berufs-/Studienrichtung
Erwachsenenbildung; Islamwissenschaften; künstlerisch-kreative Studienrichtungen/Berufsfelder; Kunstpädagogik; Museumspädagogik; Nahoststudien; Pädagogik; Politikwissenschaft; Soziologie; TurkologiePflichtsprache(n)
EnglischSonstige Sprache(n)
TürkischLand/Region
Türkei | SüdosteuropaArt der Durchführung:
in PräsenzASA NGO global
In Projekten im Format global bildest du mit Teilnehmenden aus einem afrikanischen, asiatischen, lateinamerikanischen oder südosteuropäischen Land und ggf. weiteren Teilnehmenden aus Deutschland das Projektteam. Das bedeutet, ihr durchlauft die Seminare und die sechsmonatige Projektphase gemeinsam.Projektbeschreibung
Du bist daran interessiert, wie kollektive Erinnerungskulturen in einer globalen Partnerschaft gestärkt werden können? Du interessierst dich für interdisziplinäre und kreative Formen der erinnerungspolitischen Vermittlungsarbeit? In diesem Projekt bist du an der Erforschung und Stärkung der deutschen, der türkischen und der deutsch-türkischen Erinnerungskulturen beteiligt: Wem wird gedacht? Wer erinnert? Wessen Erinnerungen haben Platz? Im Rahmen des Projektes wirst du unterschiedliche Erinnerungspraxen kennen lernen und fragen, welche Anknüpfungspunkte und Schnittstellen sich eröffnen um nachhaltige Netzwerke zwischen Erinnerungspolitischen Akteur*innen aufzubauen.
Das Projekt passt zu dir, wenn du
- Kenntnisse in türkischer Politik und Geschichte und/oder zum NSU-Komplex mitbringst oder Erfahrung in künstlerisch-kreativen Prozessen hast,
- idealerweise Erfahrung mit Erinnerungspolitik, mit Menschenrechtsarbeit und/oder in der politischen/ rassismuskritischen Bildungsarbeit gemacht hast,
- Erfahrung im Organisieren von Veranstaltungen mitbringst,
- es dir zutraust, in einem sensiblen politischen Umfeld mitzuwirken.
- gute Englischkenntnisse und im besten Fall Türkischkenntnisse mitbringst.
Im Rahmen des Projekts arbeitest du mit dem ASA-FreundInnen- und Förderkreis (ASA-FF), dem Hakikat Adalet Hafiza Merkezi (HAH) sowie der Heinrich-Böll-Stiftung zusammen. Letztere arbeiten bereits seit der Gründung der Hakikat Adalet Hafiza Merkezi zusammen und führen seit 2019 ein gemeinsames, von der Europäischen Union finanziertes Projekt im Bereich der Unterstützung von Menschenrechtsverteidigenden durch.
Der FreundInnen- und Förderkreis Arbeits- und Studienaufenthalte in Afrika, Asien und Lateinamerika e.V. (ASA-FF) ist ein Netzwerk für Globales Lernen mit dem Ziel, gesellschaftliche Diskurse mit den Mitteln der Kunst und Kultur zu beeinflussen und Impulse aus künstlerischer Perspektive zu geben. Mit den Projekten „Offener Prozess“ und „re:member the future“ setzt sich der Verein für die Aufarbeitung des NSU Komplex in Sachsen ein und begleitet die Entstehung eines Gedenkortes in Chemnitz an die Opfer und Überlebenden des NSU. Im Fokus steht dabei die Stärkung der Perspektive der Betroffenen und die Sichtbarmachung rechter und rassistischer Kontinuitäten in Deutschland.
Das im Jahr 2011 gegründete Zentrum Hakikat Adalet Haifa Merkezi (HAH) hat das Ziel, einen Beitrag zu Frieden und Demokratie zu leisten, indem es sich für eine angemessene institutionelle und gesellschaftliche Reaktion auf nicht aufgeklärte schwere Menschenrechtsverletzungen in der Türkei einsetzt. Hierbei unterstützt HAH Überlebende in ihrem Streben nach Gerechtigkeit und verbreitet ihre Erzählungen außerhalb des offiziellen Diskurses in der Türkei. Es werden Bildungsangebote der Erinnerungs- und Friedensforschung angeboten, die über die staatlichen Strukturen hinausgehen.
Zur Website von Hakikat Adalet Hafiza Merkezi (HAH)
Die seit 1994 mit einem Landesbüro in der Türkei tätige Heinrich-Böll-Stiftung (HBS) ist eine unabhängige und eigenständige politische Thinktank. Ihr Ziel ist es, demokratische Bemühungen zum Schutz der Menschen- und Minderheitenrechte, der Ökologie, der nachhaltigen Entwicklung und der globalen sowie lokalen Sicherheitspolitik zu unterstützen. In ihren Arbeitsbereichen fungiert die HBS als Katalysator für den politischen Dialog zwischen Deutschland und der Türkei.
Zur Website von Heinrich-Böll-Stiftung (HBS)
In Chemnitz unterstützt du ASA-FF bei:
- der Konzeption und Organisation eines deutsch-türkischen Workshops und anderer Aktionen zur Erinnerungskultur auf Basis einer künstlerischen Form des Erinnerns,
- der Stärkung des Netzwerks mit den Partnerorganisationen.
In Istanbul unterstützt du HAH und HBS bei:
- der Durchführung und Evaluation der in Chemnitz geplanten Workshops und ggf. anderer Aktionen,
- der Sicherung der Ergebnisse,
- Überlegungen, wie die Ergebnisse anschließend genutzt und aufbereitet werden können.
Die Projektphase in Deutschland findet – in Absprache mit der Partnerinstitution – zwischen Mitte April und Ende Juli 2023 statt; die Projektphase in der Türkei – in Absprache mit der Partnerinstitution – zwischen Mitte Juli und Ende Dezember 2023. Die Partnerinstitution empfiehlt allerdings eine Durchführung der Projektphase in der Türkei zwischen Anfang September und Ende November 2023. Die ASA-Seminare runden deine Teilnahme ab. Alle Informationen zu den Seminaren findest du hier.