Die zwei Kulturwissenschaftlerinnen und ASA-Teilnehmende Lene Albrecht und Maxi Menja Lehmann führten eine Aktion Globales Lernen als Sound-Installation in einem Call Shop in Berlin durch. Die Installation CALL HOME versucht Phänomene wie Flucht, Migration und Abschiebung anhand konkreter Geschichten erfahrbar zu machen.
Lene Albrecht und Maxi Menja Lehmann haben 2010 am ASA-Programm teilgenommen. Während Lene in Togo arbeitete, realisierte Maxi ein Projekt in Bangladesch. Aus Togo brachte Lene Interviews mit, die sie gemeinsam mit ihrer Projektpartnerin Hanna Herbers mit Menschen aus Togo führte, die aus Deutschland abgeschoben wurden und sich in dem Verein „Association des Togolaise Expulsés“ (ATE) - Verein der abgeschobenen Togolesen - selbstorganisiert haben.
Diese Interviews sind die Grundlage für eine Soundinstallation, die Lene und Maxi nun im Rahmen einer Aktion Globales Lernen inszenierten. In einem Call Shop in Berlin-Neukölln waren vom 15. Juni bis 17. Juni die zu Hörstücken verdichteten Interviews in Telefonkabinen zu hören. Für die Soundinstallation haben in Berlin lebende Menschen aus Togo die Interviews, die in französischer und englischer Sprache geführt wurden, ins Deutsche übertragen.
Der Call Shop kann als ein städtischer Ort beschrieben werden, indem Transnationalität zum Ausdruck kommt oder gar entsteht. Menschen befinden sich physisch in ihm, verorten sich sozial aber an zwei Orten gleichzeitig. Einerseits in der Stadt, in dem der Call Shop ist, andererseits an dem Ort, an dem sich die Person befindet, mit der man spricht. Die Installation nimmt das Sujet der doppelten Verortung auf, da die Geschichten der Erzähler ebenso zwei Orte verbinden. Über die Installation bekommen die Abgeschobenen für eine kurze Zeit einen Raum in der Stadt zurück.