„Als einer der ersten ASAten war ich auch eines der Ur-Kinder des Deutschen Entwicklungsdienstes (DED). Das kam so...
1962 war ich das erste Mal mit ASA in den Semesterferien in Nigeria. Direkt danach ging ich zum Studieren nach Caen in die Normandie. Dort erreichte mich irgendwann ein Telegramm des neuen Bundesministeriums für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) mit einem Chef namens Walter Scheel. Darin wurde ich gebeten, meine Personalien nach Bonn zu senden, was ich auch umgehend tat.
Es ging um eine Vorstellung bei einem gewissen John F. Kennedy, der in die BRD auf Besuch kam. Dem wollte die BRD etwas schenken, etwas „Ideelles“, und weil es in den USA bereits das Peace Corps (nicht Corpse, wie man es gelegentlich in nigerianischen Zeitungen lesen konnte!) gab, wollte man dem selbiges Deutsches schenken. Das war die „Fiktion DED“.
Weil wir von ASA aber die einzigen Jung-Deutschen waren, die schon einmal in der „Dritten Welt“ gewesen waren, sollten wir ihm vorgestellt werden.
Wurden die Kollegen auch alle - nur ICH NICHT!
Becose, wie der Franzose sagt, mein Dossier - aus der Normandie - damals gab es weder Fax noch E-Mail - zu spät beim BND oder Verfassungsschutz landete.
So durften dann Klaus Esser und viele andere Kennedy die Hand drücken, nur ich nicht... Ich durfte dann aber immerhin mit Walter Scheel und einem gewissen Herrn Vialon auf einem Rheindampfer fahren.
Dies ist die vérité, the trud (Pidgin), a verdade (brasilianisches Portugiesisch, phonetisch: verdadschieh!) Und seither leide ich darunter, dass ich John F. Kennedy nicht die Hand drücken durfte…"
Gerd Meuer, ASA 1962, Nigeria