Hallo,
ich bin Martial Kouderin, studierter Agraringenieur und leitender Direktor von CREDI-ONG. Ich bin 38 Jahre alt und kenne GLEN seit 2003, damals habe ich noch an der Universität Abomey-Calavi in Benin studiert. Ich habe mein Praktikum in der ersten Testphase von GLEN in Benin absolviert, zusammen mit einem jungen Franzosen, Damien Martin, der heute mein Geschäftspartner ist, und einer jungen Deutschen.
Nachdem ich 2006 CREDI-ONG mit Damien gegründet habe, haben wir als erste Partnerorganisation in Benin ein GLEN-Praktikum angeboten. Bis zum heutigen Tag bieten wir jedes Jahr GLEN-Projektpraktika an, und seit 2008 bin ich die Schnittstelle aller Partnerorganisationen von GLEN im Benin.
Weil es mir selbst so viel gegeben hat, habe ich mich nach meiner eigenen Erfahrung als Praktikant bei GLEN dazu entschlossen, auch anderen jungen Beniner_innen so etwas zu ermöglichen. Also haben wir seit 2006 in allen Praktika von GLEN bei CREDI-ONG auch eine_n junge_n Beniner_in, die_der vor Ort mit den jungen Europäer_innen zusammenarbeitet. Um diese Teilnahme junger Beniner_innen zu institutionalisieren, hat CREDI-ONG aktiv an der Weiterentwicklung der Strategien von GLEN mitgewirkt, 2014 und 2015 in der Vertretung der Partnerorganisationen und seit 2017 als Mitglied im GLEN-Netzwerk. Wir sind die erste und momentan einzige Mitgliedsorganisation von GLEN außerhalb von Europa. Mit diesem neuen Status bei GLEN hat CREDI-ONG nunmehr die Möglichkeit, auch junge Beniner_innen an einem GLEN-Zyklus teilhaben zu lassen. 2017 bin ich auch Mitglied im Verwaltungsrat bei GLEN geworden.
Die Pilotphase von Teilnehmenden aus Ländern außerhalb von Europa hat dieses Jahr begonnen. CREDI-ONG hat vier junge Beniner_innen ausgewählt, die im GLEN-Zyklus teilnehmen. Dazu wurde mir die Gelegenheit gegeben, dieses Jahr GLEN-Tutor zu werden, und das war wirklich eine wertvolle und neue Erfahrung für mich. Am Anfang hatte ich gedacht, dass ich in meiner Position als Tutor den Teilnehmenden etwas beibringen müsste. Am Ende war es eher das Gegenteil, denn ich habe enorm viel gelernt im Bereich der Bildung zum Weltbürger und vor allem auch Methoden zur Gruppenbetreuung. Die Gruppenatmosphäre in den verschiedenen Seminaren war sehr gesellig und wenn ich nächstes Jahr noch einmal die Gelegenheit bekomme, Tutor zu sein, werde ich keine Sekunde zögern.
Im Hinblick auf alles, was ich mit GLEN seit 2003 erlebt habe, bin ich wirklich froh, Teil all dessen zu sein. Ich habe eigentlich alle Positionen im Netzwerk durchlaufen. Die Erfahrung in der diesjährigen Pilotphase hat noch einmal neue Herausforderungen für die nächsten Jahre sichtbar gemacht und ich bleibe immer noch engagiert dabei.
Ich kann nicht aufhören, allen Mitgliedern, Aktivist_innen und Unterstützer_innen von GLEN fürs Zuhören, das Vertrauen und die Möglichkeiten, die mir im Netzwerk gegeben wurden, zu danken. Ich hoffe, dass es so weitergeht und ich bin bereit, meinen Teil dazu beizutragen, dass die Welt ein solidarischer und gerechter Ort wird.