Das ASA-Programm als Teil der persönlichen und beruflichen Laufbahn

Seine diplomatische Laufbahn führte ihn zu Auslandsstationen in Kairo und Islamabad (1969-1974), darauf war er Botschafter in Cotonou/Benin (1979-1980). Ebenfalls als Botschafter in Afrika war er in Freetwon/Sierra Leone (1982-1986), Monrovia/Liberia (1986-1988), Kampala/Uganda (1994-1996) und Accra/Ghana (1997/2001). Ganz am Anfang, nämlich 1961, war er ASA-Teilnehmer.

Sie waren 1961 mit ASA in Afghanistan. Welchen Einfluss hatte dieser Aufenthalt auf Ihr zukünftiges Leben?

Der ASA-Aufenthalt in Afghanistan hat direkt zu meinem späteren Berufs-Lebenslauf geführt. Die Stationen waren: Carl-Duisberg-Gesellschaft, danach Deutsches Institut für Entwicklungspolitik, der erste Lehrgang, und unmittelbar daran anschließend Auswärtiger Dienst, und das habe ich bis zum Eintritt in den Ruhestand im Jahr 2001 dann einige Jahrzehnte lang gerne getan. Überwiegend (…) im Bereich Entwicklungsländer, und davon wiederum die meiste Zeit in Afrika.

Warum würden Sie einem jungen Menschen raten, am ASA-Programm teilzunehmen?

Das ASA-Programm hat in meiner Person so funktioniert, wie es sich das selber vorstellt. Also, ein allgemeines Interesse zu fokussieren, und auch beruflich handhabbar zu machen. Daher würde ich auch gerade jenen, die noch gar nicht so ganz genau wissen, in welcher Weise sie etwa ein entwicklungspolitisches Interesse mit guter fachlicher Fundierung dann beruflich konkretisieren wollen. Dazu ist der ASA-Aufenthalt und das Drumherum – was Sie als Netzwerk heutzutage bezeichnen, damals hieß so was nicht so – , (…) hilfreich.

Was hat Ihnen der Aufenthalt abseits von Ihrer beruflichen Laufbahn für Ihre Persönlichkeit gebracht?

Das scheint mir ganz wichtig, was das bringen kann, nämlich dass man von dem eurozentrischen Erleben, oder gar noch von der Fokussierung auf Deutschland, deutschen Standpunkt aus, wegkommen kann, und die Befindlichkeiten anderer Menschen andernorts mit in sein auch politisches, verantwortliches Denken aufnehmen kann.

Gibt es sonst noch etwas, was Sie uns sagen möchten?

Zum Netz gehört auch die Verbindung zu etwa gleichaltrigen aus dem Gastland. Besondere Erinnerung habe ich an Amin Farhang, der später Wirtschaftsminister und Minister für Wiederaufbau und Entwicklung Afghanistans geworden ist. Den habe ich als Studenten während des ASA-Aufenthalts in Afghanistan kennen gelernt. Später war er dann, während ich an der Botschaft in Paris zur vertiefenden Ausbildung gewesen bin, hat er 11 Monate in meiner Wohnung in Köln gewohnt, während er mit einem DAAD-Stipendium promovierte. Und wir sind über die Jahre in Verbindung geblieben. Das ist ein besonders schönes ASA-Ergebnis.

Auszug aus einem Interview mit Christian Nakonz für den ASA-Imagefilm im April 2010.