Viele Gespräche und Begegnungen von damals kamen wieder in Erinnerung und setzten sich Puzzleteil um Puzzleteil zusammen. „Genau so war es!“ Und unseren Lieben zu Hause schickten wir aus Ecuador Briefe auf hauchdünnem Pergamentpapier, um diese in den blau-rot-umrandeten Luftpostbriefumschlägen auf ihre wochenlange Reise zu schicken. Aloys, unser Ländertutor, wurde nicht müde uns die Schönheiten und Besonderheiten Ecuadors nahe zu bringen, aber auch Zweifel zu zerstreuen und Mut zu machen! Selbst im Schlafanzug wurde abends noch weiter diskutiert über die Welt im Allgemeinen und Ecuador im Besonderen. „Ihr seid nicht zum Vergnügen da!“
An unseren Arbeitsstellen, den eigentlichen Zielen dieser Reise, machten wir ganz unterschiedliche Erfahrungen: Die Physiotherapeutinnen Christiane und Klara konnten sich vom ersten Tag an vor lauter Arbeit kaum retten, Friedel übersetzte als Grafikdesignerin Texte in die Bildersprache, Ulrike musste sich ihre Mitarbeiterinnen für die Anlage von Gemüsegarten in den Mangrovensumpfwäldern erst noch suchen, Michael war schon bald der Star in der Schreinerei der „Bubenstadt“ von Esmeraldas und Carsten sägte Elektromotoren auf, baute Schalttafeln und zeichnete während des Streiks Landkarten von Ecuador für andere Berufsschulen.
Was ist geblieben? Spätestens bei dieser Frage waren wir uns alle wieder einig: Es waren Wochen und Monate – für einige sogar Jahre – mit einer Dichte des Erlebens, wie wir sie später nie mehr erfahren haben. Dankbar blicken wir zurück, diese Chance damals bekommen zu haben, und möchten alle jungen Berufstätigen ermuntern diesen Schritt zu wagen. Es lohnt sich!“