ASA-Open 2015: "We will transform you"

Es waren Tage der Transformation. Das diesjährige ASA-Open fand unter dem Motto „We will transform you“ auf der Katlenburg in Niedersachsen statt. Das ASA-Open ist das Jahrestreffen des ASA-Netzwerks.

Hauptamtliche, alte und neue Aktive haben sich getroffen, um sich auszutauschen, kennenzulernen, Entscheidungen zu treffen und das Programm gemeinsam weiterzudenken. In diesem Jahr reisten über 45 Menschen an, um über vier Tage die Vielfalt des ASA-Programms zu leben.

Das Thema Transformation hatte die Seminarleitung augenzwinkernd versprochen und versucht, alles etwas anders zu machen. Und so begann das Seminar mit einem Haufen voller Matratzen, Stühle, Stellwände, Bücher, Moderationsmaterialien, Kisten und vielem mehr. Daraus gestalteten alle zusammen den Raum für die kommenden Tage. Ein Raum für Beteiligung, Offenheit und Selbstorganisation. Viele Austauschplattformen, aber auch Höhlen mit Schatzkarte, Bücherbänke, eine Massageecke entstanden. Kreativ, gemütlich und bereit für ständige Veränderung.

Wie in den Vorjahren waren das Zusammenkommen der Ehrenamtlichen-Vertretung und das Programmpolitische Forum (PPF) fixe Programmpunkte. In parallel stattfindenden Gesprächsrunden wurden der ASA-Zukunftsprozess ausgestaltet, Fragen der Organisationsentwicklung erörtert und die Praxis der Seminarplanung besprochen. Ein besonderer Gast war Dr. Jens Kreuter, der Geschäftsführer der Engagement Global gGmbH – Service für Entwicklungsinitiativen.

Im Anschluss machten sich die Teilnehmenden auf, die Transformation auf andere Weise zu erkunden. Schon in der Anmeldung waren sie gefragt worden, was der Begriff "transformativ" für sie bedeuten würde. Die individuellen Antworten reichten von "Weltrettungsmodewort" bis "tiefgreifender Wandlungsprozess im Innen und Außen". Entsprechend ging es zuerst um das jeweils eigene Innere; Naturaufgaben im Parkgelände der Katlenburg regten hierzu an.

Später beschäftigten sich die Teilnehmenden mit Konzepten der "Großen Transformation" und fragten sich, inwieweit das ASA-Programm zu dieser beitragen kann. Das ASA-Open-Team ließ bewusst viel Zeit für den "Offenen Raum", in dem sich Gruppen auf der ganzen Burg zu Gesprächsrunden und Workshops zusammen fanden. Während die einen sich erneut den ASA-Strukturen zuwandten - der Zukunftsprozess wurde weiter gedacht und die Gremien-Arbeit diskutiert – sprachen andere über fair recyceltes Plastik im Senegal. Außerdem standen Acroyoga, Containern und ein Kräuterspaziergang Platz auf der Agenda.

Kurz und knackig sollten dann die Wahlen der Ehrenamtlichen-Vertretung werden und doch dauerte die angewandte Demokratie ihre Zeit. Mit großem Interesse an den Tätigkeiten der Themen-Referate wählten die Anwesenden neue Vertreter_innen und verabschiedeten die Personen, die aus ihrem Amt ausschieden.

Zum Abschluss wurde am Sonntag das Jahresthema 2016 beschlossen. Vor dem Eindruck der globalen Situation flüchtender Menschen entschied sich das ASA-Netzwerk für "Bewegungsfreiheit". Dieser eindeutig mehrdeutige Begriff soll den Bogen spannen, vom individuellen Verständnis räumlicher und sozialer Mobilität bis hin zu lokalen und globalen (Zu)wanderungsmöglicheiten. Die Netzwerk-Mitglieder möchten dabei eng mit "VisaWie?" zusammen arbeiten, einem Zusammenschluss von Organisationen, die sich gegen diskriminierende Visa-Verfahren einsetzen.

Und, war das ASA-Open anders? Wurde der Wandel angestoßen? Einiges wurde auf dem ASA-Open 2015 auf jeden Fall schon an-gewandelt: Es wurden neue Fragen gestellt, Seminarstrukturen umgedreht, Räume selbstorganisiert gestaltet und es gab zum ersten Mal ausschließlich veganes Essen.

Und es wurde deutlich: Das ASA-Programm sucht sich seinen Weg zwischen sich verändernden Rahmenbedingungen und den vielfältigen Ideen des Netzwerks – für eine stetig neu zu gestaltende globale Lernwerkstatt.